Im Rückspiel der Landesliga West kam es am vergangenen Samstag zum Aufeinandertreffen der Cologne Falcons 2 gegen den Spitzenreiter aus Krefeld. Die Ravens gingen nach dem 49:0 Sieg aus dem Hinspiel als klarer Favorit in die Partie gegen die Zweitvertretung der Falcons. Wer aber eine ähnlich klare Sache wie im ersten Spiel erwartet hat, der wurde (aus Falcons Sicht) positiv überrascht. Am Ende stand ein 14:14 Unentschieden, welches von beiden Seiten hart erkämpft wurde.
Die Falcons empfingen den Kickoff, mussten den Ball aber gegen die wie üblich starke Defense der Krefelder leider sehr schnell wieder per Punt abgeben. Es kam die Krefelder Offense auf das Feld angeführt von Spielmacher Andreas Trebski. Es folgte für alle die erste Überraschung. Die Krefelder Offense musste sich erstmals in dieser Saison ebenfalls ohne
Punktgewinn vom Ballbesitz trennen. Dieses Mal machte es die Falcons Offense besser, allerdings auch mit etwas Glück. Beim Ausspielen eines vierten Versuches kam ihnen die Krefelder Defense unfreiwillig zur Hilfe, in dem sie ein Roughing the Passer-Foul begingen und die Falcons so einen neuen ersten Versuch bekamen.
Dieses Mal ließen sie sich nicht lange bitten und Wide Receiver Max Leuf war es vergönnt, mit einem spektakulären Catch kurz vor der Endlinie den ersten Touchdown des Spiels zu markieren. Nach geglücktem PAT durch Eike Wolff stand es 7:0 für die Gastgeber. Mit diesem Ergebnis ging es auch in das 2. Quarter. Hier war es zunächst wieder die Offense der
Krefelder, die den Ball gut über das Feld bewegte. Am Ende aber konnte die Defense der Falcons einen Fumble von QB Trebski sichern und die Falcons kamen kurz vor ihrer eigenen Endzone in Ballbesitz.
Hier kam den Mannen um Spielmacher Endrit Juchem erneut etwas das Glück zur Hilfe.Nachdem ein Spielzug der Falcons, der wohl in einem Safety geendet hätte, frühzeitig abgepfiffen wurde, musste der Spielzug wiederholt werden. Und die Kölner nutzen die unverhoffte Chance: Nach einem guten Lauf von Running Back Kyle Casani für acht Yards war
es wieder Max Leuf, der seinen Gegenspieler schlug und den Ball für knapp 80 Yards uneinholbar in die Endzone der Ravens trug. Die Seitenlinie der Falcons explodierte regelrecht, die Freude war riesengroß.
Die von den Coaches Dominik Empl, Jesse Albert und Janika Staack hervorragend eingestellte Defense konnte in der Folge weitere Punkte verhindern und so ging es mit 14:0 in die Halbzeit.
Nach der Halbzeit empfingen die Ravens den Ball per Kick. Zwar konnten sie auch hier wieder den Ball gut über das Feld tragen, scheiterten aber wieder an der Kölner Defense.
Die Offense kam auf das Feld und zeigte dann leider, dass man in dieser Spielzeit auch nicht zu unrecht im Tabellenkeller steht. Ein Rückwärtspass von Juchem konnte nicht gefangen werden und der Fumble wurde von den Gästen recovert. Die ließen sich dieses Mal ihrerseits nicht bitten. Durch eine Strafe wegen Defense Passbehinderung kamen sie in aussichtsreiche Feldposition und powerten den Ball zum 14:7 in die Endzone.
Danach ging es drunter und drüber in einem Spiel, das trotz weniger Strafen auf beiden Seiten sehr intensiv geführt wurde. Der Kölner HC Johannes Jungmann entschied sich erneut einen vierten Versuch an der eigenen 30 Yard Linie auszuspielen, wurde für seinen Mut aber nicht belohnt. Der versuchte QB-Sneak scheiterte an der starken Defense der Ravens. „Wenn das klappt, bist du der Held… Es hat leider nicht geklappt und dadurch habe ich unsere Defense in eine sehr schwere Situation gebracht“, analysierte Jungmann nach dem Spiel. Im Gegenzug mussten auch die Krefelder ein ums andere Mal den Ball an die Falcons abgeben. Beide Seiten leisteten sich mehrere Turnover.
Am Ende schafften es die Ravens dann doch noch einmal per Lauf in die Kölner Endzone und es stand 14:14. Kurz vor der Two-Minute-Warning erhielten die Krefelder erneut den Ball, leisteten sich aber hier den entscheidenden Turnover. Defense Back Tobias Keul konnte einen Pass von Andreas Trebski abfangen und so kamen die Falcons erneut auf das Feld. Und jetzt kam es zur Gretchenfrage für die Kölner Coaches: Safe den Ball laufen, um das Unentschieden zu retten oder gar abknien? Von Wegen! „You play to win the Game“, wusste schon Herm Edwards.
Nach einem kurzen Lauf war es erneut Max Leuf, der einen tiefen Pass von Juchem bis an die Krefelder 40 Yard Linie tragen konnte. Ein weiterer Pass auf Constantin Löbbert brachte zehn Yards ein und die Falcons standen an der 30 Yard Linie. Man lief den Ball, um die Uhr ablaufen zu lassen und Kicker Eike Wollf eine Chance zu geben, der Held zu werden. Doch leider kam es anders: Durch eine Undiszipliniertheit brachten sich die Falcons mit einer 15 Yards Strafe selbst aus Field Goal Distanz, die Chance war dahin. So lief man den Ball noch ein letztes Mal, um den Krefeldern möglichst wenig Zeit auf der Uhr zu lassen. Es blieb noch genau Zeit für einen Spielzug. Spielmacher Trebski warf den Ball tief in die
Endzone, aber der Ball konnte von Cornerback Nis Jetzorke abgefangen werden.
m Abschluss-Huddel der Falcons herrschten dementsprechend gemischte Gefühle vor. „Hier wäre heute für uns durchaus mehr drin gewesen als ein Unentschieden“, so das Fazit von Jungmann und den Coaches, „in der ersten Halbzeit waren wir etwas besser, in der zweiten Krefeld. Daher geht das Unentschieden schon in Ordnung. Wir haben in der Offense einfach zu viele Fehler gemacht und Krefeld zurück ins Spiel gelassen. Gegen ein solch gutes Team darfst du dir keine Schwäche erlauben, wenn du eine Chance haben willst“. Dennoch sind Coaches und Spieler auch nicht unzufrieden. „Krefeld ist ein sehr gut gecoachtes Team, das vollkommen zurecht an der Tabellenspitze steht“, so Jungmann, „auch wenn wir an die Qualität unseres Teams glauben; hätte mir Donnerstag nach dem Training einer gesagt, dass wir heute hier mithalten, 14:14 spielen und am Ende noch die Chance auf den Sieg haben… Ich hätte ihn schon etwas seltsam angeschaut. Wir sind unglaublich stolz auf das Team, das heute alles aus sich raus geholt hat. Von den drei bisherigen Spielen gegen Krefeld war das sicher unser Bestes.“
Die 2. Mannschaft macht jetzt vier Wochen Sommerpause und wird sich dann auf das Spiel gegen die Cologne Ronin vorbereiten. Das Hinspiel hatte man mit 24:14 verloren und die Mannschaft ist motiviert, sich hier ebenfalls wieder von ihrer besseren Seite zu präsentieren.
Kick Off am 14.09.2019 auf der heimischen Ostkampfbahn ist um 15 Uhr.
Spielende!